Texte: Die Mutter

Bewusst-Sein
Erziehung
Hingabe
Inneres Wachsen
Transformation
Zurücktreten


Bewusst-Sein

Seine ldentifikation erweitern

Warum möchten Menschen immer für das was sie geben etwas zurückbekommen? Weil sie in sich selbst verschlossen sind. Sie fühlen ihre Begrenzungen und sie denken, um wachsen, sich vergrößern und sogar überleben zu können, müssen sie von Dingen die außerhalb von ihnen sind Besitz ergreifen, denn sie leben im Bewusstsein ihrer persönlichen Begrenzung. Darum macht das was sie hergeben für sie ein Loch, und dieses Loch muss dadurch aufgefüllt werden, dass sie etwas erhalten!… Natürlich ist das ein Fehler. Die Wahrheit ist, dass, anstatt in den engen Grenzen ihrer kleinen Persönlichkeit eingeschlossen zu bleiben, sie ihr Bewusstsein so erweitern könnten, dass sie fähig wären, sich nicht nur mit anderen innerhalb ihrer engen Grenzen zu identifizieren, sondern aus diesen Begrenzungen herauszukommen, darüber hinauszugehen, sich überall auszubreiten, sich mit dem einen Bewusstsein in allem zu vereinen, und eins mit allen Dingen zu werden, dann, in diesem Moment werden die engen Begrenzungen verschwinden, aber nicht vorher. Und solange man diese engen Grenzen fühlt, möchte man nehmen, denn man fürchtet, etwas zu verlieren. Man gibt aus, und möchte wieder auffüllen. Es ist darauf zurückzuführen, mein Kind. Denn wenn man in allen Dingen innerlich ausgebreitet wäre, wenn alle Schwingungen die aus einem herausgehen und wieder zurückkommen, das Bedürfnis ausdrücken würden sich mit allem zu einen, sich zu erweitern und zu wachsen, nicht durch das Verbleiben innerhalb der eigenen Grenzen, sondern indem man aus ihnen herauskommt, um sich schließlich mit allem zu identifizieren, dann hatte man nicht länger irgendetwas zu verlieren, denn man besäße alles. Nur weiß man es nicht. Und deshalb, weil man es nicht weiß, kann man es nicht machen. Man versucht zu nehmen, anzusammeln, anzusammeln, anzusammeln, aber das ist unmöglich. Man kann nichts anhäufen. Man muss sich mit allem identifizieren. Und dann noch etwas, das kleine bisschen was man gibt, das möchte man zurückhaben: man gibt einen guten Gedanken, man erwartet dafür Anerkennung, man gibt ein wenig Zuneigung, man erwartet die Erwiderung von anderen… denn man hat nicht die Fähigkeit, zu den guten Gedanken in allem zu werden, man hat nicht die Fähigkeit, die Zuneigung, die zärtliche Liebe in allen Dingen zu sein. Man fühlt sich so betrübt und zerrissen, und fürchtet alles zu verlieren, fürchtet zu verlieren, was man hat, weil man arm werden könnte. Auf der anderen Seite, wenn man sich mit allem identifizieren könnte, bräuchte man nicht länger Dinge an sich zu ziehen. Je mehr man sich innerlich in allen Dingen erweitert, desto mehr erhält man. Je mehr man innerlich mit allem identifiziert ist, desto mehr wird man sein. Und dann kann man geben, anstatt zu nehmen. Und je mehr man gibt, desto mehr wächst man.
Aber dafür muss man fähig sein, aus den Grenzen seines kleinen Egos herauszukommen. Man muss mit der Kraft und der Schwingung des Göttlichen in allem identifiziert sein, anstatt sich mit seinem Ego zu identifizieren. Es ist sehr schwierig, aber man kann Erfolg haben.

aus: Collected Works Of The Mother, Band 5, Pondicherry 1976, S. 233 f.


Erziehung

Jetzt geht’s ums Ganze
…Wenn wir davon ausgehen, dass ein Kind keinen Dingen ausgesetzt werden soll und nichts lernen, wissen und kennen darf als das, was es rein und frei von allen niederen, vulgären, gewalttätigen und degradierenden Regungen erhalten möge, dann muss der Kontakt mit der gesamten übrigen Menschheit mit einem Schlag unterbunden werden, angefangen mit allen Kriegsgeschichten, den Mordfällen und Konflikten, all den Lügen und Betrügereien, die man „Weltgeschichte“ nennt; auch der gegenwärtige Kontakt mit der Familie, den Eltern, den Freunden, all dies muss unterbunden werden, sogar der Kontakt mit den vitalen Impulsen im eigenen Wesen sollte ständig kontrolliert werden.

Dieser Gedanke war der Anlass für das hinter den Mauern eines Klosters abgeschottete mönchische Leben oder das asketische Leben in einer Höhle. Dieses Mittel hat sich als völlig unwirksam erwiesen, und es ist ihm nicht gelungen, die Menschheit aus ihrem Sumpf zu befreien. Sri Aurobindo zufolge liegt die Lösung ganz woanders. Es gilt das Leben als Ganzes zu konfrontieren, einschließlich der noch bestehenden Hässlichkeit, Lüge und Grausamkeit, während man gleichzeitig darauf achten soll, in sich selbst die Quelle aller Güte, aller Schönheit, allen Lichtes und aller Wahrheit zu entdecken, um diese Quelle zum Zwecke der Transformation bewusst mit der Welt in Beziehung zu setzen. Das ist unendlich schwieriger, als Ausflüchte zu suchen oder die Augen vor den Schwierigkeiten zu verschließen – und das ist das einzige wirksame Mittel für jene, die wahrhaft stark, rein und fähig sind, die Wahrheit zu manifestieren.

aus: Mutters Agenda Band 9, 29.05.68


Yoga in der Kindererziehung, die innere Wahrheit entdecken
…. Denn trotz aller Lehren, trotz allem, was das Denken vermitteln kann, gibt es etwas in den Tiefen, was ein Gefühl einer Vollkommenheit hat, einer Größe, einer Wahrheit, und dem schmerzlich widersprochen wird von allen Regungen, die sich dieser Wahrheit widersetzen. Ein Kind wird, wenn es sich in einem normalen Zustand befindet, ein Unbehagen fühlen, wenn es etwas gegen die Wahrheit seines Wesens getan hat. …. Es gibt nur einen wahren Leiter, das ist der innere Leiter, der nicht über das mentale Bewusstsein wirkt. …. Daher bestehe ich darauf und sage, dass Kindern von Kindheit an beigebracht werden muss, dass es eine innere Wirklichkeit gibt – in ihnen selbst, in der Erde, im Universum. …. Es geht natürlich nicht darum, dass man einem Kind philosophische Erklärungen gibt, aber man könnte ihm sehr wohl das Gefühl dieser Art innerer Behaglichkeit geben, der intensiven Freude, wenn es dieser sehr kleinen, stillen Sache in sich gehorcht, wodurch es davon abgehalten wird, zu tun, was ihr entgegensteht.

Für ein Kind ist dies sehr klar, denn es ist eine Wahrnehmung ohne Komplikationen von Wort oder Gedanken – es gibt jenes, was ihm ein gutes Gefühl gibt, und jenes, was es unbehaglich fühlen lässt. Und all dies ist sehr viel klarer im Kind als in einem Erwachsenen, denn der letztere hat immer einen mentalen Geist, der tätig ist und seine Wahrnehmung der Wahrheit benebelt. …. Diese klare Sache im Kind ist die göttliche Gegenwart im Seelischen – sie ist auch vorhanden in Pflanzen, Tieren. In Pflanzen ist es nicht bewusst, in Tieren beginnt es bewusst zu sein, und in Kinder ist es sehr bewusst. Ich habe Kinder gekannt, die sich im Alter von fünf Jahren ihres seelischen Wesens sehr viel bewusster waren als mit vierzehn, und mit vierzehn mehr als mit 25; und vor allem verlieren sie in dem Augenblick, wo sie zur Schule gehen, wo sie alle Arten von intensiver mentaler Schulung bekommen, was ihre Aufmerksamkeit auf den intellektuellen Teil ihres Wesens richtet, verlieren sie dort fast immer und fast vollständig diesen Kontakt mit ihrem seelischen Wesen. …. Es heißt, das die Augen der Spiegel der Seele sind; das ist einen volkstümliche Art, es zu sagen, aber wenn die Augen nicht das Seelische ausdrücken, so deshalb, weil es sehr weit hinten liegt, von vielen Dingen verschleiert. Schau also sorgfältig kleinen Kindern in die Augen, und du wirst eine Art Licht sehen – einige beschreiben es als offenherzig – aber so wahr, das mit einem wunderhaften Gefühl die Welt betrachtet. …. Kinder haben dies, doch indem sie mehr lernen, intelligenter werden, mehr geformt sind, wird dies ausgelöscht, und man sieht alle Arten von Dingen in ihren Augen: Gedanken, Wünsche, Leidenschaften, Bosheit – aber diese Art kleine Flamme, die so rein ist, ist nicht mehr da. Und du kannst sicher sein, es ist der mentale Geist, der da hereingekommen ist, und das Seelische sehr weit in den Hintergrund getreten ist.
Die Mutter


Hingabe

Wahre Hingabe lässt dich weiter werden
Mit Hingabe meinen wir … ein spontanes Sich-selbst-geben, ein dich selbst ganz an das Göttliche Überlassen, an ein größeres Bewusstsein, von dem du ein Teil bist, Hingabe macht dich nicht kleiner, sondern größer. Sie wird deine Persönlichkeit nicht schmälern oder schwächen oder zerstören, sondern stärken und erhöhen. Hingabe bedeutet ein freies, vollkommenes Sich-Geben mit all der Freude des Gebens. Sie enthält nicht das Gefühl des Opfers. Wenn du auch nur die leiseste Empfindung hast, dass du dich aufopferst, dann ist das nicht länger Hingabe. Denn das heißt, dass du dich zurückhälst oder dass du dich widerwillig, mit Schmerz oder angestrengt bemühst und nicht die Freude des Schenkens erlebst, vielleicht nicht einmal das Gefühl des Gebens. Wenn du irgendetwas im Gefühl einer Einschnürung deines Wesens tust, dann sei sicher, dass du es auf falsche Weise angehst. Wahre Hingabe lässt dich weiter werden. Sie vermehrt deine Fähigkeiten. Sie gibt dir ein größeres Maß an Qualität und Quantität, was du allein durch dich selbst nicht hättest erlangen können. Dieser neue Zuwachs an Quantität und Qualität ist anders als alles, was du vorher durch dich selbst zu erreichen imstande warst: du trittst in eine neue Welt ein, die du ohne Hingabe nicht hättest betreten können. Es ist, als fiele ein Tropfen Wasser ins Meer. Bewahrte er dort seine gesonderte Identität, bliebe er ein kleiner Wassertropfen und nichts mehr, erdrückt von der Grenzenlosigkeit um ihn herum, weil er sich nicht hingibt. Aber indem er sich hingibt, wird er eins mit dem Meer und hat Teil an dessen Wesen, Macht und ganzen Unermesslichkeit.


Inneres Wachsen

Die menschlichen Wesen spüren ihre Beschränktheit, und sie haben den Eindruck, um zu wachsen, sich zu steigern oder gar zu bestehen, müssten sie von außen nehmen, denn sie leben im Bewusstsein ihrer persönlichen Grenzen. Für sie hinterlässt das, was sie geben, ein Loch, und um das Loch zu stopfen, muss man etwas nehmen… Natürlich ist dies ein Irrtum. Und wenn sie tatsächlich, anstatt in den engen Grenzen ihrer kleinen Person eingeschlossen zu bleiben, ihr Bewusstsein so sehr ausweiten können, dass sie sich nicht nur mit den anderen innerhalb ihrer engen Grenzen identifizieren könnten, sondern aus diesen engen Grenzen hinaustreten, darüber hinausgehen, sich überall ausbreiten könnten, sich mit dem einzigen Bewusstsein vereinen und alles werden könnten, dann verschwänden in diesem Augenblick die engen Grenzen, aber nicht vorher. Solange man dieses Gefühl von engen Grenzen hat, will man nehmen, denn man hat Angst zu verlieren. Man gibt aus, also will man etwas zurückholen. Das ist der Grund, mein Kind. Wäre man nämlich überall ausgebreitet und würden alle Schwingungen, die kommen oder weggehen das Bedürfnis ausdrücken, mit allem zu verschmelzen, sich zu vergrößern, zu wachsen, indem man nicht in seinen Begrenzungen verharrt, sondern aus ihnen hinaustritt und sich schließlich mit allem identifiziert, so gäbe es nichts mehr zu verlieren, denn man hätte alles. Nur weiß man dies nicht. Und da man es nicht weiß, kann man es nicht. Man versucht zu nehmen, immer mehr anzuhäufen, aber das ist unmöglich, man kann nichts anhäufen: man muss sich identifizieren. Und das Wenige, das man hat, will man zurückholen: sendet man einen guten Gedanken aus, erwartet man eine Anerkennung; gibt man ein klein wenig von seiner Zuneigung, so will man sie selber auch erhalten… Weil man nicht die Fähigkeit hat, der gute Gedanke in allem zu sein, hat man auch nicht die Fähigkeit, die Zuneigung und Zärtlichkeit in allem zu sein. Man hat das Gefühl, von allem abgeschnitten und begrenzt zu sein, und man hat Angst, alles zu verlieren – man hat Angst, das zu verlieren, was man hat, weil man meint, man würde vermindert werden.

Wenn man indessen fähig ist, sich zu identifizieren, muss man nicht mehr ziehen. Je mehr man sich ausdehnt, umso mehr hat man. Je mehr man sich identifiziert, desto mehr wird man. Anstatt zu nehmen, gibt man dann, und je mehr man gibt, desto mehr wächst man.

aus: Die Mutter: Agenda Bd. 10, 20.9.1969


Transformation

Andere sind ein Spiegel
…. Im allgemeinen und fast uneingeschränkt ist alles, was dich bei anderen empört, genau das, was in mehr oder weniger verschleierter oder versteckter Form dir selbst innewohnt, obwohl vielleicht ein wenig abgewandelt, was dir erlaubt, dir etwas vorzumachen. Und was dir in dir selbst harmlos genug zu sein scheint, wird ungeheuerlich, sobald du es bei anderen siehst. Versuche, das zu erfahren; es wird dir in machtvoller Weise helfen, dich selbst zu ändern. Gleichzeitig wird es deinen Beziehungen zu anderen eine heitere Duldsamkeit verleihen, den guten Willen, der aus dem Verstehen erwächst, und es wird sehr oft diesen vollständig nutzlosen Streitereien ein Ende bereiten. Betrachte alles mit einem wohlmeinenden Lächeln. Nimm all die Dinge, die dich verbittern als eine Lektion für dich selbst, und dein Leben wird friedvoller und auch erfolgreicher sein; denn ein großer Anteil deiner Energie wird mit Sicherheit in der Entrüstung verschwendet, die du empfindest, wenn du die Vollkommenheit, die du in dir selbst gerne verwirklichen möchtest, in anderen nicht findest. …. Fange mit der Arbeit an, die dir gegeben ist, d.h. setze in die Tat um, was du zu leisten hast und beschäftige dich nicht damit, was andere tun, denn das ist schließlich nicht deine Sache. Und der beste Weg zu dieser wahren Haltung ist, einfach zu sagen: „Alles um mich herum, alle Umstände meines Lebens, alle Menschen in meiner Nähe, sind ein Spiegel, den das göttliche Bewusstsein mir vorhält, um mir zu zeigen, welchen Fortschritt ich machen muss. Alles, was mich an anderen entsetzt, bedeutet eine Aufgabe, die ich an mir selbst erfüllen muss.

Ändere dich selbst zuerst
Du kannst an anderen nichts tun, es sei denn, du kannst es an dir selbst tun. Du kannst niemals irgendjemandem einen Rat erteilen, es sei denn, du wärest fähig, ihn dir selber zu geben und ihn dann zu befolgen. Und wenn du irgendwo eine Schwierigkeit siehst, dann ist die beste Methode, das zu verändern, es zuerst in dir selbst zu korrigieren. Wenn du bei jemandem eine Schwäche siehst, darfst du sicher sein, sie ist in dir, und du fängst an, sie bei dir selbst zu ändern. Und wenn das geschehen ist, wirst du stark genug sein, dasselbe auch bei anderen zu bewirken. Und das ist eine wunderbare Sache. Menschen begreifen nicht, welche unendliche Gnade es ist, dass dieses Universum so eingerichtet ist, dass eine Ansammlung von Substanz, angefangen vom äußerst Physischen bis zum höchsten Spirituellen, sich insgesamt in einem sogenannten kleinen Individuum konzentriert, aber einem zentralen Willen zur Verfügung steht. Und das gehört dir, es ist dein Arbeitsfeld, niemand kann es dir nehmen, es ist dein Besitz. Und in dem Umfang, in dem du in ihm arbeiten kannst, wirst du eine Wirkung auf die Welt ausüben. Aber nur in dem Umfang. Übrigens, man muss mehr an sich selbst arbeiten als an anderen.


Zurücktreten

Die meisten von euch leben an der Oberfläche ihres Wesens; so seid ihr der Berührung durch die äußeren Einflüsse ausgesetzt. Ihr lebt sozusagen fast so, als ob ihr aus eurem Körper hinaus-projiziert seid. Wenn ihr dann einem unerfreulichen Wesen begegnet, das in einer ähnlichen Weise aus sich selbst hinausgeschleudert ist, dann werdet ihr aufgeregt.

Diese ganze Schwierigkeit rührt davon her, dass ihr nicht daran gewöhnt seid, zurückzutreten. Ihr sollt immer in euer Inneres zurücktreten. Ihr sollt es lernen, tief in euer Inneres hineinzugehen. Tretet zurück, dann werdet ihr in Sicherheit sein. Gebt euch nicht in die Gewalt der Oberflächlichen-Kräfte, die in der Welt der Außenseite ihr Wesen treiben. Selbst wenn ihr in Eile seid, etwas zu tun, dann tretet doch erst einen Augenblick lang zurück. Zu eurer Überraschung werdet ihr entdecken, um wie viel früher, und mit einem wie viel größeren Erfolg eure Arbeit erledigt werden kann.

Wenn jemand einen Zorn auf euch hat, dann sollt ihr euch nicht in seine Vibrationen einfangen lassen; vielmehr sollt ihr einfach zurücktreten. Wenn dann sein Zorn keine Unterstützung und kein Echo findet, wird er vergehen. Haltet euch immer im Frieden; wiedersteht der Versuchung, diesen zu verlieren. Trefft nie eine Entscheidung, ohne dass ihr zurückgetreten seid, – sprecht nie ein Wort, ohne dass ihr zurückgetreten seid, – stürzt euch nie in das Wirken hinein, ohne dass ihr zurückgetreten seid.

Alles was zu der gewöhnlichen Welt gehört, ist ohne Dauer und flüchtig; es ist also gar nicht wertvoll genug, dass man darüber in Aufregung gerät. Was aber dauernd, ewig, unsterblich und unendlich ist, das ist wahrhaftig wert, dass man es besitzt, – wert, dass man es sich erobert, – wert, dass man es sich zueigen macht. Das ist das Licht, die Liebe, das Leben des Höchsten Wesens, – und ebenso auch der Erhabene Friede, die vollkommene Freude und jede Meisterschaft auf Erden, die ihre Krönung in der vollkommenen Manifestation hat.

Wenn du das Empfinden für die Relativität der Dinge bekommst, dann kannst du bei allem, was sich ereignet, zurücktreten und es dir erst einmal betrachten. Du kannst ruhig bleiben, die Kraft des Höchsten Wesens anrufen und auf eine Antwort warten. Dann wirst du genau wissen, was du zu tun hast. Denke also immer daran, dass du keine Antwort empfangen kannst, bevor du nicht ganz im Frieden bist. Übe dich in diesem inneren Frieden. Mache mindestens einen kleinen Anfang damit; gehe dann mir dem Praktizieren immer weiter, bis er dir zur Gewohnheit geworden ist.

aus: “Words of The Mother”, 3. Serie, 1951, Nr. 17.